Feuerwehrnotruf: 112

Einsatz Nr. 28 – 25.07.2017 - TH Einsatz Unwetter - Gemeindealarm

Datum: 25.07.2017
Alarmzeit: 15:22 Uhr 

Einsatzdauer: 11,5 Stunden
Alarmierungsart: DME - Großschleife + Sirene, 18:14 Uhr Gemeindeschleife + Sirene
Einsatzstichwort: TH Einsatz Wasser im Keller
Einsatzort: Delligsen, Rotestraße
Fahrzeuge: TLF 16/25 (Florian Holzminden 21-23-1), LF 8 (Florian Holzminden 21-43-1), GW/TH (Florian Holzminden 21-51-1)
Weitere Kräfte: Stellv. Kreisbrandmeister (Florian Holzminden 99-02-1), Stellv. Bereitschaftsführer (Florian Holzminden 99-03-2), ELW 2 (Florian Holzminden 80-12-1), Feuerwehren der Gemeinde Delligsen, Feuerwehr Naensen (LK NOM), Feuerwehr Stroit (LK NOM), DRK Einsatzzug Holzminden, DRK Bereitschaft Delligsen, Bauhof Flecken Delligsen, Polizei, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Kreisfeuerwehr Holzminden

Mit dem gleichen Einsatzstichwort, wie bereits in der Nacht, wurden die Einsatzkräfte aus Delligsen zu einem vollgelaufenen Keller nach Ammensen in die Straße „Am Kreuzweg“ alarmiert. Auf Grund des hohen Einsatzaufkommens wurde im ersten Alarm die Großschleife sowie die Sirene Delligsen alarmiert.

Zeitgleich rückten das Tanklöschfahrzeug sowie das Löschgruppenfahrzeug nach Ammensen aus. Am Einsatzort lösten wir die Kameraden aus Varrigsen ab, die bereits weitere Einsatzaufträge in der eigenen Ortschaft bekommen hatten. Unsere Maßnahmen beschränkten sich auf die Verkehrsregelung der Hauptstraße. In der Hauptstraße wurde die Straße überschwemmt und verschmutzt. Nachdem das Wasser auf der Straße abgeflossen war, konnte diese gereinigt werden und die Ortsdurchfahrt freigegeben werden. Die Einsatzkräfte aus Ammensen konnten „Am Kreuzweg" mehrere Keller eigenständig lenzen und benötigten keine Unterstützung. Noch am Einsatzort in Ammensen bekam das Tanklöschfahrzeug einen weiteren Auftrag. In der Straße „Am Campe“ in Delligsen kam es in einer Gärtnerei zu einem Wassereinbruch. Die Einsatzkräfte pumpten das Wasser ab. Das Löschgruppenfahrzeug unterstützte die Feuerwehr Varrigsen. In Varrigsen war es im Bereich des Reitstalls zu einer Überflutung gekommen. Wasser drohte in den Reitstall und die dortigen Wohnhäuser zu laufen. Durch einen ortsansässigen Landwirt wurden  Strohbunde und gefüllte Sandsäcke als Barrikade errichtet, um das Wasser in den Rheinbach zu leiten. Im weiteren Verlauf wurde der Gerätewagen Technische Hilfeleistung mit mehreren C- Schläuchen und einer Tauchpumpe ausgestattet und nach Varrigsen beordert. Durch Einsatzkräte der Feuerwehr Delligsen wurde eine zentrale Einsatzleitung am Feuerwehrgerätehaus in Delligsen aufgebaut. Von hier aus wurden alle Einsätze im Flecken Delligsen koordiniert. Die DRK Bereitschaft aus Delligsen wurde zur Verpflegung und Eigensicherung der Einsatzkräfte alarmiert. Durch das weiterhin hohe Einsatzaufkommen in der Ortschaft Delligsen wurde erneut die Großschleife und die Sirene alarmiert, um weitere Kräfte in den Einsatz zu übernehmen. Das Tanklöschfahrzeug fuhr in der Ortschaft Delligsen diverse vollgelaufene Keller an und pumpte sie ab. Der Gerätewagen Technische Hilfeleistung wurde in Varrigsen zum Auspumpen eines Kellers in der Straße „Auf der Wiese“ eingesetzt. Da sich die Lage in allen Ortschaften des Flecken Delligsen verschlimmerte, wurde die Gemeindeschleife Delligsen alarmiert. Alle freien Einsatzkräfte wurden zum Gerätehaus nach Delligsen alarmiert. In der Dr. Jasper-Straße war es im Bereich der Supermärkte zu einer Überschwemmung des Parkplatzes gekommen. Grund dafür war der Übertritt der naheliegenden „Wispe“. Da die Wassermengen drohten in einen Supermarkt zu laufen, wurden umgehend die Tanklöschfahrzeuge aus Delligsen und Grünenplan zum Abpumpen eingesetzt. Das Wasser wurde auf die Straße in einen Abfluss geleitet. Gegen 18 Uhr traf der stellvertretende Kreisbrandmeister Jens Heinemeyer in Delligsen ein. Heinemeyer machte sich ein Bild der aktuellen Lage. Er bot an, den Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Holzminden zur Koordination der immer mehr werdenden Einsatzstellen im Flecken zu alarmieren. Nach Absprache der Einsatzleitung wurde der Einsatzleitwagen 2 alarmiert. Das Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Delligsen konnte die Einsatzstelle in Varrigsen verlassen und wurde daraufhin in die Straße „Hinter dem Wasser“ in Delligsen eingesetzt. Hier drohte bei mehreren Wohnhäusern Wasser in die Wohnungen zu gelangen. Im Bereich der Straße war es wie in der Dr. Jasper-Straße zu einem Übertritt der „Wispe“ gekommen. Die Besatzung des Löschgruppenfahrzeugs forderte daraufhin Sandsäcke an. Die Sandsäcke wurden am Bauhof in Delligsen durch Einsatzkräfte der Feuerwehr gefüllt und auf Anhänger verladen. Die Hänger wurden durch das Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Grünenplan an die markanten Einsatzstellen geliefert. Durch den immer länger andauernden ergiebigen Dauerregen trat die „Wispe“ auf einigen Straßen und Grundstücken über die Ufer. Daraufhin wurden die Ortsfeuerwehren Naensen und Stroit aus dem Landkreis Northeim zur überörtlichen Hilfeleistung alarmiert.  Der Einsatzleitwagen 2 baute am Gerätehaus in Delligsen auf und übernahm die Koordination der laufenden Einsätze. Die DRK Bereitschaft Delligsen verpflegte die eingesetzten Kräfte mit Lunchpaketen und Getränken. In einer Besprechung der Einsatzleitung, des Bürgermeisters des Flecken Delligsen Dirk Knackstedt sowie der Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt wurde beschlossen, dass die Ortschaft Delligsen für die einfahrenden Fahrzeuge komplett gesperrt wird und Sandsäcke von der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk Holzminden nach Delligsen beordert werden. Nach Vollendung der Maßnahmen an der Einsatzstelle „Hinter dem Wasser“  wurde das Löschgruppenfahrzeug aus Delligsen für den Aufbau der Sperrung der Ortschaft Delligsen eingesetzt. Bei den Aufbauarbeiten trafen die Einsatzkräfte auf aufgebrachte Mitbürger, die mit einer Sperrung und den damit verbundenen Umleitungen nicht einverstanden waren. Die Sperrung der Ortschaft Delligsen war zwingend notwendig, um die Sicherheit an den vielen Einsatzstellen zu gewährleisten. In den sechs Ortschaften des Flecken Delligsen kam es zu den verschiedensten Einsätzen. Gegen 1 Uhr trafen die ersten Sandsäcke in Delligsen ein. Gelagert wurden die Sandsäcke auf einem Parkplatz in der „Hofetstiege“. In diesem Bericht sind wir nur auf einen Bruchteil der Einsätze eingegangen. Das Spektrum reichte von vollgelaufenen Kellern, Bäumen auf Fahrtwegen sowie überflutete Straßen bzw. Parkplätzen. Insgesamt waren 110 Einsatzkräfte im Flecken Delligsen im Einsatz. An vielen Einsatzstellen wurden die Einsatzkräfte von den Bewohnern mit Kaffee und Kaltgetränken versorgt. Das DRK versorgte am Abend die Einsatzkräfte am Gerätehaus in Delligsen mit einer Gulaschsuppe. Unser Dank gilt an alle freiwilligen Helfer, die uns mit Getränken, Essen oder Manpower unterstützt haben. Die ernste Lage hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehren in der Gemeinde Delligsen, der DRK Bereitschaft Delligsen, des DRK Einsatzzuges Holzminden,  des THW Holzminden, den Feuerwehren aus dem Landkreis Northeim sowie dem Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Holzminden reibungslos geklappt hat. Alle Einsatzkräfte haben dafür gesorgt, dass die Einsatzstellen zügig und professionell abgearbeitet werden konnten. Der Einsatz der Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Delligsen war nach rund 11,5 Stunden um drei Uhr nachts beendet.

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  • Titel

Bericht: Hendrik Meier

Bilder: Hendrik Meier, Dennis Ohlscher, Phillip Meyer, Katharina Loges, Stefan Scholz, Frank Hischer